Strahlenschutzfortbildung
Am 8. November 2024 nahmen die Kameraden Fasching, Jantscher und Stebegg an einer Strahlenschutzfortbildung an der Landesfeuerwehrschule Lebring teil. Ziel der Fortbildung war es, die praktischen Fähigkeiten und das theoretische Wissen der Teilnehmer im Umgang mit Strahlenschutzmaßnahmen aufzufrischen und zu festigen. Die Ausbildung bestand aus einer Reihe von Stationen, bei denen unterschiedliche Szenarien durchgespielt und entsprechende Schutzmaßnahmen angewendet wurden.
Stationsbeschreibungen
Allgemein:
Die Fortbildung bestand aus dem truppweisen Abarbeiten der Aufgabenstellungen an den jeweiligen Stationen, jeweils unter Aufsicht eines Bereichsbeauftragten. Pro Station arbeiteten immer zwei Trupps parallel.
Station 1: Bestimmung des Schutzfaktors
Aufgabe: Schutzfaktorbestimmung für verschiedene Abschirmmaterialien
Vorgehen: Jedes Truppmitglied wählte ein Abschirmmaterial (z. B. Holz, Blei o.ä.) aus. Der Ausbilder gab einen Abstand zwischen 100 und 250 cm vor. Mit einem AD6-Messgerät wurde die Dosisleistung sowohl mit als auch ohne Abschirmmaterial im vorgegebenen Abstand gemessen. Anschließend berechneten die Teilnehmer den Schutzfaktor anhand der gemessenen Werte.
Station 2: Spüren und Markieren einer Strahlenquelle
Aufgabe: Erkennung und Markierung von Strahlenquellen in einem definierten Bereich
Vorgehen: Zunächst erfolgte eine Taktikbesprechung, um zu entscheiden, welcher Trupp von welcher Seite vorgeht. Zwei (maximal drei) Trupps arbeiteten parallel. Die Strahlenquelle musste geortet und die Verstrahlungslinien (100 bzw. 10 µSv/h) markiert werden. Eine Lageskizze wurde angefertigt um die Spürwege der Trupps zu dokumentieren. Im Zuge dessen wurde ein neues Markierset getestet.
Station 3: Spüren im Gebäude
Aufgabe: Strahlung in einem Gebäude lokalisieren und die Messwerte dokumentieren
Vorgehen: Vorab erfolgte eine Besprechung der Taktik. Jeder Trupp arbeitete sich durch einen zugewiesenen Raum. Zwei (maximal drei) Trupps arbeiteten parallel. Für jeden Trupp wurde eine Lageskizze erstellt auf der die Spürwege dokumentiert wurden. Je nach Zeit und Fortschritt erfolgte ein Raumwechsel.
Station 4: Überprüfung eines Transportindex
Aufgabe: Einschätzung und Kontrolle von Strahlung in einem Transportindex
Vorgehen: Zunächst wurde eine Lageerkundung durchgeführt, gefolgt von einer Menschenrettung. Eine Dosisabschätzung am Fahrersitz erfolgte mittels eines Gammamaten, welcher im Fahrgastraum platziert wurde. Danach wurde der Transportindex eines Cs-137-Behälters überprüft, der im Trümmerhaus im 1. OG positioniert war. Die Teilnehmer führten die Messung und Berechnung des Transportindexes durch.
Station 5: Schutzstufe 2 und Sofortdekontamination
Aufgabe: Umgang mit Kontamination und Dekontamination von Einsatzkräften
Vorgehen: Ein Truppmitglied wurde mit Schutzstufe 2 und entsprechender Unterbekleidung angezogen. Ein weiteres Truppmitglied zog einen Vogelgrippenanzug "alt" an und wurde mittels Schnitttechnik und Zuhilfenahme der Schablone aus dem Anzug befreit.
Station 6: Abstandsgesetz
Aufgabe: Anwenden des Abstandsgesetzes
Vorgehen: Jedes Truppmitglied erhielt zwei verschiedene Abstände, die zwischen 50 und 280 cm variieren sollten. Die Dosisleistung wurde im ersten vorgegebenen Abstand mit einem AD6-Messgerät gemessen. Danach wurde die Dosisleistung für den zweiten Abstand berechnet und durch eine Messung nachkontrolliert.
Fazit:
Die Strahlenschutzfortbildung am 08.11.2024 bot den Teilnehmern eine praxisorientierte und tiefgehende Schulung in verschiedenen Aspekten des Strahlenschutzes. Durch die Kombination aus Theorie und praktischen Übungen konnten die Teilnehmer ihre Kenntnisse erweitern und ihre Fähigkeiten im sicheren Umgang mit Strahlenquellen unter realistischen Bedingungen weiter ausbauen.
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