Bericht Krisenstabsübung
Am 14.10.2022 um 16:00 Uhr fand am Standort Kapfenberg der voestalpine BÖHLER Edelstahl GmbH & Co KG die Krisenstabs- und Abschnittsübung statt.
Übungsannahme:
Bei einem Schmelzvorgang im Sonderstahlwerk kam es aus unbekannter Ursache zu einer Explosion in der Schmelzanlage.
Kurz nach der Alarmierung war die Betriebsfeuerwehr vor Ort, um das Ausmaß der Explosion zu begutachten. Nach Rücksprache mit dem Betrieb stellte sich heraus, dass mehrere Mitarbeiter vermisst bzw. verletzt waren.
Für die Einsatzleitung der Feuerwehr stand fest, einen Abschnittsalarm auszulösen.
Nach genauerer Erkundung der Unfallstelle konnte der Einsatz auf zwei Bereiche begrenzt werden.
Im Kellerbereich wurde eine starke Verrauchung festgestellt, wobei man nicht erkennen konnte, ob es sich um einen Brand handelt. Dieser Bereich war eine besondere Herausforderung, vier Atemschutztrupps mussten sich zur selben Zeit auf die Suche nach Vermissten begeben.
Im oberen Bereich, wo die eigentliche Explosion stattgefunden hatte, wurden mehrere technische Hilfsmittel benötigt. Ein Mitarbeiter wurde von einem Block eingeklemmt und konnte sich nicht mehr selbstständig befreien. Hier wurde das Know-how der Einsatzkräfte besonders auf die Probe gestellt.
Ein weiterer Mitarbeiter war mit Arbeiten auf dem Traforaum beschäftigt und wurde bei der Explosion am Kopf verletzt. Bei dieser Aufgabe waren die Menschenretter besonders gefordert (Höhe ca. 5–8 Meter), da keine Anschlagpunkte vorhanden waren.
Es gab außerdem weitere verletzte Mitarbeiter, welche zu betreuen waren.
Eingesetzt waren bei dieser Übung 110 Einsatzkräfte sowie der Krisenstab der voestalpine BÖHLER Edelstahl GmbH & Co KG.
Anmerkungen:
- Aufbau der Einsatzleitung
- Erkunden der Lage und Kontrolle der Mitarbeiter
- Herstellen der Wasserversorgung
- Absperrung und Informationen an andere Betriebe
- Notfallszenario für FW-Mitglieder und WSD-Mitarbeiter (Freizeitphase)
- Ständige Telefonverbindung mit dem Krisenstabsteam durch BTF
- Die Feuerwehren werden bei dieser Übung von ihren Standorten aus gerufen, damit die Szenarien mehr der Realität entsprechen und die Anfahrtszeiten besser eingeschätzt werden können.
Artikel (c) 2022 HBI Patrik Huppmann, Freiwillige Betriebsfeuerwehr Böhler Edelstahl GmbH & Co KG